Autonomes Fahren
Der aktuelle Stand und die führenden Hersteller im Überblick
Autonomes bzw. automatisiertes Fahren – oder eher „gefahren werden“ – gilt als eine der spannendsten Zukunftstechnologien im Mobilitätssektor. Noch Ende der 2010er-Jahre hieß es unisono auf den großen Automessen: Spätestens 2025 fährt alles ab Mittelklasse aufwärts fast von allein. Doch wie weit ist diese Technologie heute wirklich? Und wer sind die Hersteller, die hier führend sind? Werfen wir doch einmal einen Blick auf den Status Quo.
Was bedeutet „autonomes Fahren“?
- Die Entwicklung wird in fünf Stufen eingeteilt – von Assistenzsystemen bis hin zum komplett autonomen Fahren:
- Level 1: Fahrerassistenz – z. B. adaptiver Tempomat oder Bremsassistenz.
- Level 2: Teilautomatisierung – das Auto kann in bestimmten Situationen selbst lenken, bremsen und beschleunigen. Der Mensch muss aber ständig überwachen.
- Level 3: Bedingte Automatisierung – in bestimmten Situationen (z. B. auf der Autobahn) darf sich der Fahrer vom Verkehrsgeschehen abwenden. Das Auto fährt selbstständig, der Mensch muss aber auf Abruf eingreifen können.
- Level 4: Hochautomatisierung – das Fahrzeug fährt dauerhaft autonom in definierten Einsatzbereichen. Ein Fahrer ist optional.
- Level 5: Volle Automatisierung – kein Fahrer mehr notwendig, das Fahrzeug kann überall selbstständig fahren.
Wo stehen wir heute?
Aktuell sind die meisten serienmäßig erhältlichen Systeme auf Level 2 unterwegs. Einige Modelle, etwa von Tesla, Mercedes-Benz oder BMW, nähern sich Level 3.
Mercedes-Benz war 2022 der erste Hersteller weltweit, der eine Level-3-Zulassung nach UN/ECE-Regelung erhalten hat – für sein System „Drive Pilot“, zunächst in Deutschland. Es erlaubt autonomes Fahren bis 60 km/h auf Autobahnen, etwa im Stau. Auch BMW bietet ein ähnliches System in der 7er-Reihe.
Tesla setzt mit seinem „Full Self-Driving“-Ansatz stark auf Software und Kamera-Daten. Das System ist offiziell noch Level 2, wird aber durch regelmäßige Over-the-Air-Updates stetig erweitert. Kritiker bemängeln jedoch die irreführende Namensgebung und fordern strengere regulatorische Kontrolle.
Wer ist international vorne?
In den USA entwickeln Tech-Konzerne wie Waymo (Alphabet/Google) und Cruise (General Motors) autonome Robotaxi-Flotten, vor allem in Städten wie San Francisco oder Phoenix. Diese Fahrzeuge fahren teilweise bereits auf Level 4, allerdings unter klar definierten Rahmenbedingungen (z. B. gutes Wetter, vorher kartografiertes Gebiet).
Auch Apple, Amazon (mit Zoox) und Baidu in China investieren massiv in autonome Fahrtechnologien. In China sind Robotaxis bereits in mehreren Großstädten im Testbetrieb.
In Deutschland gibt es zwar noch keinen kommerziellen Robotaxi-Dienst. Aber in mehreren Städten, etwa in Hamburg, Berlin oder München laufen Pilotprojekte, oft im Rahmen des ÖPNV und auf festgelegten Strecken. Die regulatorischen Hürden (StVO, Haftung, Zulassung) sind hoch, doch mit dem autonomen Fahren-Gesetz von 2021 wurde ein erster rechtlicher Rahmen für Level-4-Fahrzeuge geschaffen.
Herausforderungen
Technisch ist autonomes Fahren extrem komplex: Sensorik (z. B. Lidar, Radar, Kameras), Datenverarbeitung in Echtzeit, künstliche Intelligenz und zuverlässige Kommunikation mit der Infrastruktur sind notwendig. Hinzu kommen ethische, rechtliche und versicherungstechnische Fragen.
Aus Science-Fiction wird langsam Realität
Autonomes Fahren ist keine Science-Fiction mehr – aber der Weg zur flächendeckenden Einführung von Level 4 und 5 ist noch lang. In den USA und China drängen Robotaxi-Anbieter mit Hochdruck auf den Markt. Mercedes-Benz und BMW führen in Europa und setzen auf einen Sensorik-Mix aus Radar, LiDar und Kameras, während Tesla maßgeblich auf Kameratechnik setzt und durch Softwareinnovation punktet.
Wir sind gespannt, was die Zukunft bringt und beraten schon jetzt ganz konkret bei allen Fragen rund um das (teil-)automatisierte Fahren.